Vier Punkte sammelte die SG Hoya in der Relegation zur Fußball-Bezirksliga, und stieg bekanntlich am Ende doch nicht auf. Im Vergleich mit den anderen Relegationsgruppen waren die Grafenstädter zwar die besten Zweitplatzierten, doch das half in diesem Jahr ausnahmsweise mal nicht zum Weiterkommen. So müssen die Nordkreisler eine weitere Runde durch das Kreis-Oberhaus drehen – nun wollen sie es aber definitiv wissen.
Der Kader ist breit aufgestellt und entspricht durchaus einem Bezirksligisten. „Wir werden nicht locker lassen und wollen versuchen, den Aufstieg zu packen“, gibt SG-Trainer Markus Beck das Ziel in seinem zweiten Jahr bei seinem Heimatklub aus. Der Coach, der nur wenige Meter entfernt vom Fußballplatz in Hoya wohnt, hebt hervor: „Im gesamten Verein wird hervorragend gearbeitet. Der Vorstand richtet alles danach aus, dass es letztlich auch im Sportlichen läuft. Wir müssen diese bittere Relegation abhaken und erneut motiviert auftreten.“
Becks Co-Trainer Hosan Houra kann sich noch bestens an seine Eystruper Zeiten erinnern. Unter Trainer Torsten Klein ging es mit dem TSV am Ende der Saison 2015/16 ebenfalls in die Aufstiegsrelegation, und ebenfalls stand lediglich Platz zwei und eben nicht der Aufstieg zu Buche. „Damals war anschließend die Luft raus und wir sind im Mittelfeld versandet – ich hoffe nun für uns, dass uns die vielen starken Neuzugänge davor bewahren.“
Beide (Bild) sind sich bewusst, nun der Gejagte zu sein. Das Team, das in jeder Partie der Favorit ist und bei dem jeder Gegner sich über ein Remis so freut, als hätte er gewonnen. „Dem stellen wir uns gern, und zwar mit breiter Brust“, sagt Beck.
Größte Problemzone sei vergangene Serie die Defensive gewesen. „Das war der Unterschied zu Marklohe“, vergleicht er. Zwar stellen die Nordkreisler mit 37 Gegentoren in 30 Spielen die zweitbeste Defensive, doch Meister Marklohe kam lediglich auf 19 – 18 Gegentreffer weniger, das ist eine Hausnummer. „Wenn wir das noch besser machen, dann sehe ich kaum Probleme“, meint auch Houra. Auf ihre Offensive um Mentalitätsmonster und Kapitän Mattis Jüttner sei allzeit Verlass, die könne man einfach machen lassen.
Quasi keine Abgänge, aber einige Neuzugänge – da muss man sich zwangsläufig fragen, ob es dadurch eher nicht zu Unruhen innerhalb des Teams kommen könnte, da der ein oder andere eben doch öfter mal auf der Bank Platz nehmen muss. Vor allem, weil Trainer Beck gern auf eine eingespielte Elf setzt. „Wenn die sich gefunden hat, wird es schon schwierig, dort wieder hineinzukommen“, sagt der Übungsleiter, „aber eine eingespielte Formation ist da A und O.“ Von den Neuen, die im Gros vom Kreisliga-Absteiger SV Duddenhausen kamen, sehe Beck aber einige Namen, die das Potenzial für die Startelf haben.
Max Heinz bringe beispielsweise viel Talent und Qualität mit, Moritz Jüttner könne die Defensive stabilisieren, Janis Müller ebenso. Maximilian Westhoff sei der Sechser, den man in Hoya so dringend benötige. Und Christian Spohr sei eine hervorragende Alternative für die Zehnerposition. Nicht zu vergessen: Sufjan Haso. „Sufjan ist in der Kreisliga nach wie vor ein Unterschiedsspieler – wir sind sehr froh, dass er sich uns angeschlossen hat“, sagen Beck und Houra.
Trainer: Markus Beck, zweite Saison
Co-Trainer: Hosan Houra, dritte Saison
Physiotherapeut: Fabian Wessolek, dritte Saison
Betreuer: Hakan Gören, zweite Saison
Zugänge: Moritz Jüttner, Christian Spohr, Max Heinz, Maximilian Westhoff, Janis Müller, Sebastian Quartier (alle SV Duddenhausen), Sufjan Haso (TuS Leese), Sivan Haso (SC Haßbergen)
Abgänge: David-Dervis Schlichting (Spartenleiter), Delil Scheicho (pausiert)
Tor: Cihan Gören, Christian Wohltmann, Sebastian Quartier
Abwehr: Jan-Berendt Boyer, Moritz Jüttner, Paul-Simon Ladwig, Timm Hormann, Ridvan Gören, Raad Hamad-Haji, Eray Gören, Hozan Houra, Siyar Houra, Jan Alsuleiman, Shwaish Slo, Wojciech Pilarski
Mittelfeld: Sergen Gören, Silas Finkbeiner. Hosan Houra, Mivan Houra, Moritz Finkbeiner, Christian Spohr, Maximilian Westhoff, Janis Müller, Sivan Haso, Sufjan Haso, Marfan Alsuleiman, Heiwan Houra, Hakan Gören, Marwan Houra
Angriff: Payman Alcheikh, Max Heinz, Marius-Florin Avram, Nico Kutter, Johan Scheicho, Mattis Jüttner
Saisonziel: Aufstieg
Meister-Tipp: TuS Leese, TuS Steyerberg, SV Sebbenhausen-Balge
Analyse: In den vergangenen Jahren war es fast immer so, dass der Tabellenzweite der Vorsaison im Folgejahr den Aufstieg klarmachte. Lediglich der TuS Steyerberg machte hier zuletzt mal eine Ausnahme. Dementsprechend ist auch mit der SG Hoya zu rechnen, die in der Relegation maximal bitter den Gang in die Bezirksliga verpasste und nun mit Wut im Bauch antritt. Hinzu kommt, dass kein nennenswerter Abgang zu verzeichnen ist und dafür allerdings etliche verheißungsvolle Neuzugänge am Start sind. Die Elf von Trainer Markus Beck ist auf allen Positionen gut besetzt, muss lediglich in der Abwehr mehr an sich arbeiten. Vor allem der Sturm ist eine Wucht.
Prognose: Unter diesen Voraussetzungen geht Hoya nahezu in jedem Spiel als klarer Favorit ins Rennen und wird am Ende ganz oben stehen müssen, um eine zufriedenstellende Saison hingezaubert zu haben – Platz 1